Es hört sich erstemal ganz toll an: Nachdem Microsoft mit Einführung des Internet Explorer 7 (demnächst unter dem Namen Windows Internet Explorer) einen integrierten Phishingwarner einbauen möchte, zieht jetzt der Firefox nach. Zukünftige Versionen beider Browser sollen so den Nutzer warnen, wenn er eine Seite betrifft, die potenziell verdächtig ist.

Das ganze System kann natürlich nur sinnvoll sein, wenn man neben einem üblichen Algorithmus zur Erkennung auch eine Blacklist abfragt. Und letzte wird aus distributiven Gründen natürlich zentral sein, also wird man die URL an einen Server schicken müssen.

Bei Microsoft ist die Sache klar: “Big Brother will wieder Daten schnüffeln.” Etwas anderes fällt den Leuten dazu nicht ein – sei dahingestellt, ob es wirklich so ist – Behauptungen sind es allemal.

Interessanterweise gibt es aber nur einen Teil, der sich die glichen Gedanken auch bei Google macht. De facto haben wir nämlich einen ebenso großen Monopolisten auf seinem Gebiet in Aktion Google hat erreicht, das es die voreingestellte Suchmaschine des Mozilla Firefox Browsers ist; als Gegenleistung wurde neben einer individuellen Firefox-Google-Startseite nun die o.g. Kooperation gemacht. Googles Service, die URLs zu prüfen, wird von der Mozilla Foundation bzw. den Entwicklern von Firefox dankend angenommen – der Preis ist eine Erweiterung, die durchaus (im aktivierten Zustand) ein Attribut “Nach-Hause-Telefonieren” hat. Im übrigen das gleiche wie beim IE, denn ohne Aktivierung macht der auch keine Meldung. Aber Trollen ist das eh egal.

Resultat: Ein weiterer Schritt, wo der Firefox an Anerkennung verliert. Der kleine, alternative Browser von damals – den gibt es nicht mehr. Das ehemalige Projekt, was aus der überfüllten Mozilla Suite entnommen wurde, ist mittlerweile selber groß – zu groß.

Die Entwicklung des IE7 zeigt, was auch wichtig ist: Begrenzung auf das Notwendige: MS neuster Streich bietet minimalistische Funktionen, aber eben die, die man wirklich braucht. Sogar das Menu ist standardgemäß nicht aktiviert – denn seien wir ehrlich: Wann brauchen wir es?

Firefox und seine vielfältigen Funktionen, seine Unabhängigkeit und seine Features – alles gut und schön! Aber warum muss man dann die Fehler der Konkurrenz und der Vergangenheit wiederholen?

Quelle: “Firefox erhält integrierten Phishing-Schutz” (pcwelt.de)